Donnerstag, 2. Juni 2016

"Kreativwirtschaft" - ist das die Zukunft der Kunst?


Kunst oder Wissenschaft? Der an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) entwickelte Vogelflugsimulator «Birdly» sorgte für Furore.

aus NZZ am Sonntag, 30.5.2016

Schweizer Kreativwirtschaft
Ist das die Zukunft der Kunst?
Künstler, die dem Markt trotzen, sind ein Auslaufmodell. Heute verstehen sich viele als Unternehmer, vernetzen sich mit Wirtschaft und Forschung – und denken die Kulturförderung neu. Das passt der 68er Generation gar nicht. 

von Christian Jungen

Ein Modewort geht um in der Kulturszene: die Kreativwirtschaft. Alle sehen sie als Wachstumsbranche, reden ihr das Wort, wollen sie fördern. Die Europäische Union, die Pro Helvetia und auch der Kanton Zürich erhoben sie zu einem Schwerpunkt. Doch was ist das eigentlich, diese Kreativwirtschaft? ...


Die NZZ hat mir rückwirkend die Verbreitung ihrer Inhalte untersagt. Ich werde sie nach und nach von meinen Blogs löschen  Jochen Ebmeier


Nota. - "Jeder Mensch ein Künstler!": Wenn das wäre, dann wäre kein Mensch ein Künstler. Dann gäbe es keine Kunst. Denn der Unterschied zwischen Kunst und Arbeit müsste dann entfallen. Arbeit ist subaltern: Sie unterliegt einem Zweck, wenn sie den nicht erfüllt, ist sie wertlos. Kunst ist Spiel: Sie hat keinen Zweck, sie geschieht um ihrer selbst willen. Idealiter; denn solange die Künstler vom Verkauf ihrer Werke leben müssen, mischt dieser Zweck sich immer störend ins Spiel der Kunst mit ein.

Vorausgesetzt ist: Kunst als gesellschaftliche Instanz, die ihren Anghörigen den Status Künstler verschafft, entstand im Gegensatz und als Gegensatz zur Arbeit; und solange Arbeit in der Ausführung fremdbestimmter Zwecke besteht, bleibt ihre Selbstständigkeit gerechtetfertigt und gehört die Verteidigung ihre Autonomie zum Künstlertum dazu. 

In einer Welt aber, wo die ausführenden und schließlich gar die die Ausführung planenden Tätigkeiten von klugen Maschinen besorgt werden, bliebe dem lebendigen Arbeiter nur das Entwerfen der Zwecke als Tätigkeitsbereich. Der Unterschied zum Spiel des Künstlers verblasst. Dann würden die verbleibenden Arbeiter wirklich ein bisschen zu Künstlern, während die große Masse, die dann keine Arbeit mehr hat, ihre Zeit ohnehin mit Spielen verbringen müsste. Kunst als besondere Instanz würde entfallen.
JE 


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