Stillleben von Balthasar van der Ast in Aachen
Die Tulpe Sommerschön
Unter dem Titel «Schöner als die Wirklichkeit» zeigt das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum eine monografische Van-der-Ast-Ausstellung mit wissenschaftlichem Anspruch.
von Franz Zelger
Wo immer man einem Werk von Balthasar van der Ast (1593/94–1657) begegnet, fasziniert die malerische Brillanz seiner Blumenstücke und Früchtearrangements, die er mit damals noch ungewöhnlichen Motiven wie Schneckenhäusern, Muscheln, Eidechsen oder auch kostbarem chinesischem Porzellan bereicherte.
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Blumen in einer Porzellanvase, 1625.
Gruppe von Schneckenhäusern
Schöner als die Wirklichkeit. Die Stillleben des Balthasar van der Ast. Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen. Bis 5. Juni 2016. Anschliessend im Herzoglichen Museum Gotha.
Nota. - Was macht den surrealen Reiz dieser Bilder - frühe Beispiele eines Genres, das sich überhaupt erst etablieren musste - im Besondern aus; ich meine: über die hyperrealistische Faktur hinaus? Es ist ironischerweise ihre Naivität. Der Künstler versucht gar nicht erst, das Arrangement seiner Objekte "natürlich" und zufällig aussehen zu lassen. Er arrangiert ungeniert und willkürlich, er hat als Pionier noch gar keine Veranlassung, darüber hinwegtäuschen zu wollen. (Dass dieses neue Genre in unmittelbarste Konkurrenz der ebenfalls neuen Landschaftsmalerei treten würde, war ja nicht abzusehen. Das haben erst die folgenden Künstlergenerationen gespürt.)
JE
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