Als sich die Kunst vom Körper und mit der Zeit ganz aus dem Alltäglichen gelöst und zum Kult verselbständigt hat, ist im Alltagsgebrauch der Wunsch nach Schmuck und Verschönerung übriggeblieben, und wenn's nur Bänder waren, die man in die Keramik ritzte. Das hatte, anders als die Kultgegenstände, keinen andern Zweck als 'ohne Interesse zu gefallen', und bedeutete gar nichts. In einem ganz spezifischen Sinn ist der volkstümliche Wunsch nach Dekoration eine viel 'nachhaltigere' Quelle des Ästhetischen als die bedeutende Kunst mit höherem Anspruch.
Dass letzthin die Trivialkunst immer weiter und womöglich tiefer in die Hohe Kunst eindringt, die ihrerseits nicht mehr recht weiß, was sie eigentlich noch malen und in Töne setzen soll, erscheint dadurch in einem ganz andern Licht und wirkt wie eine historische Richtigstellung.
Gefallen muss es einem deswegen ja noch nicht.
Es hat auch seinen tieferen Sinn, dass man, als die Kunst abstrakt zu werden begann, sogleich verstand, dass Design nunmehr eine eigene Kunstgattung war.
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