Freitag, 6. Mai 2016

Barocker Expressionismus.

 
Giovanni Andrea Ansaldo, Enthauptung Johannes' des Täufers, 1615

Giovanni Andrea Ansaldo (1584 – 1638) was an Italian painter active mainly in Genoa, who trained under Orazio Cambiaso and possibly collaborated with Bernardo Strozzi. Two of his pupils were Giuseppe Badaracco and Bartolomeo Bassi. Ansaldo’s works are typical of the Genoese eclecticism of the early 17th century, influenced by Flemish artists such as Rubens and Anton Van Dyck and the Milanese Giovanni Battista Crespi, Giulio Cesare Procaccini and il Morazzone. The richness in colours and the use of light in his mastery is quite astounding.


Nota. - Heinrich Wölfflin hat die Vorstellung etabliert, dass es in der Kunst 'Kategorien' gäbe, die aus Gegensatzpaaren bestünden, und die Geschichte der Kunst zeichne sich dadurch aus, dass sie epochenweise zwischen diesen Polen hin und her pendele. Daher kommt auch die Auffassung, das auf eine 'klassizistische' Phase stets eine 'expressionistische' folge; auf die klassizistische Renaissance etwa das expressive Barock. 

Unmittelbar ist freilich die Barockmalerei aus Caravaggios realistischer und Guido Renis... klassizistischer Wendung gegen den geziert expressiven Manierismus entstanden; der Zug zum Expressiven kam erst in der folgenden Generation dazu; vorbereitet freilich im dramatischen Chiaroscuro.

Das ist schematisch ausgedrückt. En détail lassen sich immer eine Menge Ausnahmen von der groben Regel anführen. So das obige Stück. Das ist kein spät-, sondern ein früh-, um nicht zu sagen ein vorbarockes Stück; manieristisch verdreht, in knalligen Farben und... krassem Hell-Dunkel! Wenn der Kenner vielleicht auch meint, dem barocken 'Stil' sei es noch nicht zuzuordnen: Den barocken Geschmack nimmt es aber schon vorweg. 
JE




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