Dienstag, 26. Juli 2016

James Whistler, ein manierierter Dandy.

Nocturne, Battersea Bridge

Mein gestriger Eintrag gibt mir Gelegemheit, Ihnen einen meiner heimlichen Favoriten vorzustellen. Der Amerikaner James Abbott McNeill Whistler war ein Dandy, der gemeinsam mit seinem Kumpan Oscar Wilde die Londoner Salons seiner Zeit beherrschte. In einem Land, wo William Turner zu Lebzeiten fast mehr Bewunderer als Feinde hatte, durfte er sich auch als Künstler einige Freiheiten leisten, und als Zeitgenosse der Präraffaeliten musste er es wohl auch.

Die Bilder wären nicht abstrakt, meinen Sie, sondern bloß über die Maßen manieriert? Das läuft in dem Fall ein bisschen auf dasselbe hinaus: 'Gegenständlich' sind sie ja nicht wirklich, sondern nur zum Schein; ihr wahres Motiv ist das Ästhetische, nicht als Impression, sondern als Machart.

Venetian scene 1879

Variations in Pink and Grey; Chelsea, 1872

Nocturne in Blue and Gold, Vaparaiso Bay 1866 

 Nocturne in Grey and Gold, Westminster Bridge ca.1871

Beach scene, 1884

Harmony in Blue and Silver; Trouville 1865

Nocturne; Blue and Silver - Chelsea, 1871,

Variations in Pink and Grey (Old Chelsea wharf)

Nocturne, sun.

Symphony in Grey; early morning, Thames.

Bloß manieriert war Whistler übrigens nicht. Er hat auch - erfolgreich - richtig gemalt. Sein bekanntestes Stück ist das Bild seiner Mutter, klassisch streng und doch mit soviel Effekt wie seine extravaganten Monochromien.

Arrangement in Black and Grey (Bildnis der Mutter)




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