Dienstag, 1. April 2014

Odilon Redon, Landschafter.



Gestern schrieb ich über Odilon Redon: "Die sinnliche Erscheinung schiebt sich über das - in diesem Fall symbolisch gemeinte - Thematische und ersetzt es geradezu." - Mein Schlachtross und Steckenpferd ist auf diesem Blog die Behauptung, dass es in der Geschichte der westlichen Kunst die Landschaftsmalerei gewesen ist, die nach und nach die Kunst aus ihren Verstrickungen in irdische und überirdische Themen (und umso mehr in weltliche Interessen) freigesetzt, und den Weg freigemacht hat für eine rein ästhetische Auffassung des Künstlerischen. Wenn mein Eingangssatz richtig sein soll, müsste sich der folgende Satz gerade am Beispiel Odilon Redons belegen lassen, der ganz ohne Farbe angefangen hat, um sich dann jahrzehntelang mit der Buntheit - aber viel subtiler - der Fauves im Vorraum der Ungegenständlichkeit zu bewegen.

Ist es so? 
























So viele Landschaftsstücke wie Gustav Klimt hat er vielleicht nicht gemalt. Aber für die Fortschritte seiner Kunst haben sie augenscheinlich dieselbe Bedeutung gehabt wie bei jenem. Es fällt auf, dass sie, wie bei Klimt, viel naturalistischer und weniger maniriert ausfallen als die andern Sachen, auch die Stillleben. Auch das ist ein Vermögen der Landschaft: den Nicht-Landschafter ab und zu auf neue Wege zu verführen.

Allerdings, das muss man einräumen, verführt kaum ein Sujet so leicht zur Manier wie eben - die Landschaft.

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