Freitag, 25. September 2015

Botticelli und Savonarola.

Die Verzweifelte, um 1495

Ungern reden die Kunsthistoriker über Botticellis Verhältnis zu dem Bußprediger Girolamo Savonarola, der ab 1490 Florenz beherrschte und eine blutige Diktatur der Tugend errichtete, und es fehlt auch in der gegenwärtigen Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie. Savonarola hatte die Medici aus der Stadt vertrieben und viele Werke ihrer Schützlinge auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Deren prominentester war Botticelli, und obwohl auch einige seiner Bilder verbrannt waren, schloss er sich Savonarolas Gemeinde der "Trauernden" an. Seither malte er nur noch Bilder geistlichen Inhalts. Er hielt Savonarola auch nach dessen Feuertod 1498 die Treue, eine Venus oder einen Frühling malte er nie wieder. 

Die Mystische Geburt, um 1500

Das, was er gemalt hat, hat sich geändert, und es konnte nicht ausbleiben, dass sich auch änderte, wie er gemalt hat.



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