aus NZZ, 21. 9. 2013
Die Sammlung ist der Star
Ein Plädoyer für die Plastik in der Kunsthalle Mannheim
Die Kunsthalle Mannheim präsentiert derzeit ihre Skulpturensammlung mithilfe von Künstlerkuratoren in einem abrissreifen Gebäude und erhofft sich dadurch neue Impulse für eine Kunstgattung, die mehr und mehr ins Hintertreffen zu geraten scheint.
von Christian Saehrendt
von Christian Saehrendt
Glaubt man den Kuratoren der gegenwärtigen Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim, muss es schlecht um die Gattung der Skulptur stehen. Man wolle mit der Schau nicht weniger als zur «Erneuerung der Existenzform der Gattung Skulptur im Museum» beitragen, heisst es im Begleitheft. Tatsächlich muss man sich fragen, welche Zukunft vor allem die figürliche Plastik ausserhalb der Sphären der politischen Repräsentation, der touristischen Stadtmöblierung des kommerziellen Grosskitsches haben kann. Anders als die Malerei, deren antike Vorbilder verloren sind, muss die Skulptur sich bis heute an den überlieferten Werken der Antike messen und setzt deren Überlieferung zwangsläufig und zwanghaft fort. Die wenig erforschte Geschichte des Ausscheidens der figürlichen Plastik aus dem Kanon der Gegenwart steht hier wieder im Raum: Mehr als die Malerei musste sich die Skulptur in der Nachkriegszeit neu erfinden...
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Jochen Ebmeier
Nur Skulptur. Kunsthalle Mannheim bis 17. November 2013.
Nota. - Entschuldigen Sie bitte, dass ich zu den Bildern keine Künstler- und Titelangaben machen kann: Sie waren im Internet nicht zu finden. Max Ernst, Boccioni, Moore erkenne ich ja selber, und Sie wahrscheinlich auch, aber bei Maillol bin ich mir schon nicht mehr sicher. Interessanter sind sowieso die, die man nicht kennt. Durch die Anonymität bekommen sie nun einen Reiz, der weniger ästhetisch wirkt als affektiert - so wie der Nussnougatcrème-Spaß am Eingang der Ausstellung...
JE
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