Mittwoch, 5. Februar 2014

Schiele als Landschaftsmaler.



Mein Steckenpferd ist der Beitrag, den die Landschaftsmalerei zur Freisetzung des Ästhetischen aus den weltlich-thematischen Verflechtungen der Bildenden Kunst geleistet hat. Also der Beitrag, den die Landschaftsmaler geleistet haben, um ihren Kollegen in den andern Genres die Augen zu öffnen!

Aber ich hätte nur halb Recht, wäre nicht die Landschaft auch immer wieder das Sujet gewesen, das den thematisch verhafteten Malern selbst den Blick in andere Dimensionen erweitert hat. Gainsborough hat das auf eine schlagende Weise bezeugt: Er habe die Landschaften gebraucht, um sich von den ewigen Porträts zu erholen. (Ich habe ihn seinerzeit etwas zu kurz abgefertigt.)

Thomas Gainsborough

Egon Schiele ist nicht gerade als Landschafter berühmt, weil das nicht ins Bild der morbiden, menschenfressend-beschleunigten Großstadtmoderne passt. Aber ich glaube, ohne seine gar nicht mal seltenen Ausflüge in 'die Natur' hätte er sich von den Saugnäpfen des Jugendstils weniger elegant gelöst.































Und übrigens hat sich auch sein Meister Klimt dort gelegentlich Erleichterung von seiner schweren Manier verschafft.

Gustav Klimt, Stiller Weiher im Schlosspark von Kammer, 1899



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