Sonntag, 18. Juni 2017

Die amerikanische Tradition.


Der Impressionismus hat die Malerei in Amerika womöglich tiefer geprägt als in Europa. Immerhin haben ihn sich die Amerikaner so weit zu eigen gemacht, dass sie es im Tonalismus zu einer nationalen Sonderform gebracht haben. Überhaupt hat er dort nie den flüchtigen ätherischen Charakter gehabt wie bei den Franzosen, er stand nicht im Dienst des Augenblicks, sondern der heimischen Selbstvergewisserung; viel entschiedener als der europäische ist der amerikanische Impressionismus Landschaftsmalerei.

Man kann sagen, vor dem Impressionismus-Tonalismus haben die amerikanischen Maler mehr oder minder originell die Malerei der Düsseldorfer Akademie nachgeahmt - die nationalen Besonderheiten verdanken sich den lokalen Motiven. Doch den Impressionismus haben sie sich zu eigen gemacht. Seither gibt es in Amerika eine künstlerische Tradition. Während euro- päische Maler bis ins Mittelalter zurückschauen können, müssen Amerikaner bei Singer-Sargent, Childe-Hassam, Metcalf und Chase anknüpfen - und bei Twachtman und Inness.










Alle Bilder von Ernest Lawson (American, 1873-1939).  




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen