Lupo, pixelio.de aus Über Ästhetik, Rohentwurf; 3
Def.: ‚Das Ästhetische’ ist eine sinnliche Qualität ‚an’ den Erscheinungen, die „so aussieht, als ob“ sie (‚symbolisch’) ‚für’ eine andere, unsinnliche Qualität derselben (!) stünde (‚darauf verwiese’), die als solche selber nicht ‚erscheinen’ kann. -
Der Rätselcharakter des Ästhetischen: Unsinnliche Qualitäten ‚gibt es’ in Wirklichkeit sowieso nicht. ‚Wirklich’ ist nur das, was - irgendwie: in zweiter, dritter, vierter Instanz („Vermittlung“) - operationalisierbar ist; das heißt „durch Praxis“ aus dem Stadium unsinnlicher ‚Latenz’ (dynamis: „Idee“) ins Stadium sinnlicher ‚Aktualität’ (energeia: „Werden“) überführt werden kann: „Man kann was damit anfangen“ (‚damit umgehen’, sagt das Arschloch). - Bei den prima facie ästhetischen Qualitäten der Dinge ist es eben zunächst („anschaulich“) unklar (cf. Erotik: Ausdruckswert, Sexualcharakter), ob sie sich nicht am Ende wohl doch noch als „operationalisierbrar“, nämlich irgendwie nutzbar erweisen, oder nicht. Das „rein-Ästhetische“ ist das, was sich bis zum Schluß als der „menschlichen Praxis“ inkommensurabel behauptet und dennoch weiterhin „über sich hinaus weist“; das, was ‚es’ nur als Erlebnis ‚gibt’. Es ist eben „schön“.
[‚Erwiesen’ wird es pragmatisch, qua Reduktion: ‚das, was übrigbleibt, wenn alles Brauchbare abgezogen ist’.]
Rainer Sturm, pixelio.de
Nota 2014:
Nicht zu vergessen, dass das alles Einfälle sind, die vor rund fünfzehn Jahren aufgeschrieben wurden: unausgegoren, aber dafür noch ganz frisch, darum habe ich sie Rohentwurf genannt. Meine späteren Einträge auf diesem Blog sind durchdachter; aber auch voller Rücksichten und Vorbehalte. JE
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