Freitag, 30. Oktober 2015

Die kindische alte Welt und das unbefriedigende Moderne.


G. Boldini, Der Waschplatz, 1874

...daher erscheint einerseits die kindische alte Welt als das Höhere. Andrerseits ist sie es in alle dem, wo geschloßne Gestalt, Form, und gegebne Begrenzung gesucht wird. Sie ist Befriedigung auf einem bornirten Standpunkt; während das Moderne unbefriedigt läßt, oder wo es in sich befriedigt erscheint, gemein ist.
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Karl Marx, Grundrisse, MEW 42, S. 395 


Nota. - Das stammt aus einem Text zur politischen Ökonomie, nicht zur Ästhetik. Aber es beschreibt sehr genau die Schei-dung der Kunst in Avantgarde und Kitsch, die im Lauf des 19. Jahrhunderts eingetreten war - und lässt vermuten, dass deren Gründe durchaus nicht, oder nicht bloß, ästhetischer Natur gewesen sind. Merke: Das rein-Ästhetische gibt es gar nicht. 
JE 




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