Dienstag, 6. Oktober 2015
Goldberg-Variation.
Der melancholische Graf Keyserlingk hatte das richtige Gespür, als er unter allen Tonsetzern den Thomaskantor Bach aus-wählte, dass er ihm eine Musik zum Einschlafen schriebe; der konnte das am besten. Eine Musik ohne Melodie und ohne Rhythmus, bei der man höchstens den harmonischen Veränderungen nachlauschen kann – das ist wie Schäfchenzählen.
Ich bin nicht ungerecht, für den Auftraggeber hat er ja getan, was er sollte. Und für ein breiteres Publikum hat er es ausdrück-lich als Übungsstück herausgegeben; in dem Genre, mit dem sich Czerny für alle Ewigkeit in Verruf gebracht hat. (Das war un-gerecht.)
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