Montag, 27. März 2017

Nolde hat Glück gehabt.

Nolde, Meer 1929

Nolde ist bekanntlich ein Sonderfall. Nicht aus weltanschaulichen Gründen. Dass er Nazi war, sieht man den Bildern ja nicht an, und wie er selber seine Kunst für besonders deutsch halten konnte, bleibt ein Rätsel. 

Ein Sonderfall, weil zum einen der Hauptteil seines Werks - fast alles, was er in Öl gemalt hat - Schrott ist; am schlimmsten die Menschendarstellungen. Form und Linie waren seine persönlichen Feinde. Nicht dass er nicht hätte zeichnen können; er konnte, aber er wollte nicht.

Genial ist dagegen seine Farbgestaltung - aber auch nur bei seinen Landschaften in Aquarell! Seine vielge- rühmten Blumen sind nicht nur konturloser Pfusch, sondern die Farben sind schmutzig und haben sämtlich einen milchigen Schleier. Die Aquarelllandschaften aber, und nicht nur, wie Sie oben sehen, auf den Unge- malten Bildern von 1938-45, sind eine ganz andere Welt. 

Er hatte Glück, dass seine Partei- und Volksgenossen nichts Deutsches auf seinen Bildern fanden und ihm das Malen verboten haben. So war er gezwungen, das zu kultivieren, wozu er eine besondere und unvergleichliche Begabung hatte.











   

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