Freitag, 31. März 2017

James Ensor.


Portrait of the Artist Surrounded by Masks. 1899

Wenn der Normalmensch überhaupt etwas von James Ensor kennt, werden es Bilder wie dieses und die folgenden sein:

 Squelette arrêtant masques 1891

 Squelettes se disputant un pendu

Aber auch den Kunsthistorikern sind sie die liebsten; natürlich, weil sie die populärsten sind, aber vor allem, weil sie ihn darauf als einen Vorläufer der Surrealisten erkennen können. Folglich findet man auch im Internet kaum was anderes - sofern man nicht eigens sucht.

Ich habe gesucht und dabei - na was wohl? - Landschaften gefunden.














Es gibt auch einige sehr gelungene Stillleben. Die zeige ich Ihnen bei Gelegenheit.




Mittwoch, 29. März 2017

Van Goghs Blumen.



Über van Gogh muss ich oft staunen, aber ein Verehrer bin ich nicht. Es gibt kaum ein Stück, dem man nicht ansieht, dass ihm an der unverkennbar eigenen Handschrift mehr gelegen war als am Bild. 

Es gibt aber eine Ausnahme: das sind seine Blumen. Die sollen was fürs Auge sein, und es stört ihn nicht, wenn sie so aussehen, dass sie auch von einem andern stammen könnten, und manchmal sieht es gar aus, als habe er sich keck Fantin-Latour zum Vorbild erkoren. Dass die Blumenstücke große Kunst sind, will ich darum noch nicht behaupten, aber sie machen ihn mir sympathischer.
















Sie meinen skeptisch, das sähe gar nicht alles nach van Gogh aus? - Eben, das mein' ich ja: ohne Manier.




Dienstag, 28. März 2017

Doch ein erotischer Maler.


 
Frauenakt mit grüner Haube, 1914

An Egon Schiele habe ich mir unlängst den Mund verbrannt. Ich habe behauptet, an seinen nackerten Buidln wär gar nix Erotisches, was ihn am menschlichen Körper am meisten fasziniert habe, sei seine Fähigkeit zur Hässlichkeit gewesen, lediglich bei seiner Ehefrau habe er mal eine Ausnahme gemacht.

Das ist nicht wahr, ich nehme es zurück. In meinem Eifer, Landschafts- und Dorfbilder von ihm zu sammeln, habe ich auf seine Nackten nur einen Seitenblick geworfen, und aufgefallen sind mir dabei nur die Hässlichen - die Wohlgestalteten sind ja eher konventionell. Aber erotisch waren sie schon gemeint, ich habe mir die Sammlung auf meiner Festplatte in Ruhe angesehen und gebe es zu. Ich leiste Abbitte und zeige ein paar Bilder:














Montag, 27. März 2017

Nolde hat Glück gehabt.

Nolde, Meer 1929

Nolde ist bekanntlich ein Sonderfall. Nicht aus weltanschaulichen Gründen. Dass er Nazi war, sieht man den Bildern ja nicht an, und wie er selber seine Kunst für besonders deutsch halten konnte, bleibt ein Rätsel. 

Ein Sonderfall, weil zum einen der Hauptteil seines Werks - fast alles, was er in Öl gemalt hat - Schrott ist; am schlimmsten die Menschendarstellungen. Form und Linie waren seine persönlichen Feinde. Nicht dass er nicht hätte zeichnen können; er konnte, aber er wollte nicht.

Genial ist dagegen seine Farbgestaltung - aber auch nur bei seinen Landschaften in Aquarell! Seine vielge- rühmten Blumen sind nicht nur konturloser Pfusch, sondern die Farben sind schmutzig und haben sämtlich einen milchigen Schleier. Die Aquarelllandschaften aber, und nicht nur, wie Sie oben sehen, auf den Unge- malten Bildern von 1938-45, sind eine ganz andere Welt. 

Er hatte Glück, dass seine Partei- und Volksgenossen nichts Deutsches auf seinen Bildern fanden und ihm das Malen verboten haben. So war er gezwungen, das zu kultivieren, wozu er eine besondere und unvergleichliche Begabung hatte.