Mittwoch, 4. September 2013

Einbildungskraft.


Dieser Wechsel des Ich in und mit sich selbst, da es sich endlich und unendlich zugleich setzt – ein Wechsel, der gleichsam in einem Widerstreite mit sich selbst besteht, und dadurch sich selbst reproduziert, indem das Ich Unvereinbares vereinigen will, jetzt das Unendliche in die Form des Endlichen aufzunehmen versucht, jetzt, zurückgetrieben, es wieder außer derselben setzt, und in dem nämlichen Momente abermals es in die Form der Endlichkeit aufzunehmen versucht – ist das Vermögen der Einbildungskraft.

_____________________________________________________________________
Johann Gottlieb Fichte, Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre, Philosophische Bibliothek, S. 134f.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen