Dienstag, 10. September 2013
“Ist das überhaupt noch Kunst?”
Die Frage “Ist das überhaupt noch Kunst?” hat zur stillen Voraussetzung, dass die Antwort jeweils über den Rang des Werks entscheidet. Ihr liegt also offenbar eine Hochachtung für ‘die Kunst’ zu Grunde; nämlich sofern sie “wahr” ist.
Ist dem von Natur aus so? Es hat seinerseits eine historische, empirische Voraussetzung; dass sich nämlich in den westlichen, bürgerlichen Kulturen seit der Renaissance die Kunst zu einer gesellschaftlichen Instanz entwickelt hat! Eine Instanz, die gegenüber dem Rest der Gesellschaft Autorität hat – sonst wäre sie ohne Sinn (und es gäbe sie nicht).
‘Die Kunst’ besteht damit als Gegenstück, als Gegensatz zu ‘der Wissenschaft’, die ihrerseits in den modernen Gesellschaften Autorität beansprucht.* Beide Instanzen verstehen sich – und werden verstanden – als Spiegel und Gewissen der Welt. Jede, wohlbemerkt, für sich. Aber entstanden sind sie miteinander, im ‘Prozess der Zivilisation’. Und darum gelten sie auch immer nur mit-, wenn auch gegeneinander.
•Februar 11, 2009
*) Und beide stehen notabene im Gegensatz zur Arbeit.
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